Dienstag, 4. Juli 2017

Sind wir LGBTQIA+ und/oder "queer"?

Wer mich kennt weiß, dass ich auf Facebook ziemlich aktiv bin.
Ich poste zwar nicht so oft selber, folge aber einigen Seiten und lese & like vieles.

Mir ist es wichtig, dass ich bei guten Aussagen oder Artikeln mit meinem "Gefällt mir" zeige, dass ich die Botschaft gut finde.
Eine sehr gute Freundin von mir macht mich des öfteren auf Postings aufmerksam, die meinen Interessen entsprechen. In diesen Postings geht es oft um LGBTQ+ Themen und Asexualität.

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Zuerst einmal zu den Begriffen im Titel dieses Blogeintrags:
L esbian (lesbisch)
G ay (schwul)
B i (-sexuell)
T ransgender
Q ueer
I ntersex (=Menschen die nicht klar in die Kategorien männlich/weiblich "eingeteilt" werden können)
A sexual ODER Ally (=Verbündeter)
+ (steht quasi für alle Orientierungen/Geschlechtsidentitaten die nicht mit einem der Buchstaben bereits einbezogen wurden)

Das ganze Kürzel steht für die Community, die aus Menschen besteht, die nicht hetero oder cisgendered (=das Geschlecht als das man geboren wurde und das Geschlecht mit welchem man sich identifiziert stimmen überein) sind.

Das *A* stand zuerst für "Ally", also die Verbündeten aus der 'Heterowelt' die sich für die Rechte der Community einsetzen oder auch Menschen die sich lieber als Ally bezeichnen um ihr Interesse an der Community zu erklären bevor sie sich outen wollen.

"Queer" kann z.B. mit seltsam oder sonderbar  übersetzt werden und steht im Bezug auf die LGBTQIA+ Community für das "von der Norm abweichen".
Zuerst wurde das Wort gegen Lesben und Schwule verwendet, aber irgendwann hat diese community es angenommen und zu einem positiveren Wort gemacht.

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Wer diesen Blog schon länger verfolgt oder sich mit mir offen über das Thema (A)Sexualität unterhält, weiß, dass ich diesen Begriff auch für mich selber verwende.

Umso betroffener war ich, als ich vor kurzem auf Facebook auf einer LGBTQ+ Seite einen Artikel zum Thema Asexualität gelesen hab. Der Artikel war super und hat Asexuelle dazu aufgefordert von ihren Erfahrungen zu berichten. Allerdings waren die Kommentare unter dem Artikel sehr verletztend.
"Homo-/biromantische Asexuelle sind bei uns natürlich willkommen, aber Heteros die keinen Sex wollen sind nicht queer!" war die Kernaussage vieler.

Na toll! Die Heterosexuellen wollen uns nicht ("Nein, Beziehung ohne Sex geht auf keinen Fall!"/"Das ist nicht normal!")und die Community in der wir uns wohlfühlen würden erkennt uns anscheinend auch nicht an.
Und wieder einmal ist Asexualität eine unsichtbare Orientierung und wir machen nochmal Rückschritte was die Offenheit dafür betrifft..

Vor allem: wie diskriminierend von einer Community die eigentlich dafür steht Diskriminierung von 'Randgruppen' zu beseitigen!

Ich wurde leider nicht das 1. Mal von der LGBTQ Community vor den Kopf gestoßen.
Aber es denken natürlich nicht alle so!

Ich habe auch sehr tolle Menschen aus der LGBT Community in meinem Leben oder online getroffen, die verstehen wie es ist, sich in der "Heterowelt" nicht wohlzufühlen und wissen wie wichtig es ist, eine Gruppe zu haben, in der man Bestätigung bekommt, dass die Dinge die man fühlt (oder auch nicht fühlt) nicht falsch oder schlecht sind.

Ob wir (heteroromantische) Asexuelle je ganz von der LGBTQIA+ Community als Mitglieder akzeptiert werden ist unklar. Aber ich werde sicher nicht aufhören mich als Teil davon zu sehen nur weil ein paar Menschen finden ich habe kein Recht darauf. Und die Freiheit mich selbst "queer" zu nennen werde ich mir auch nicht nehmen lassen!

Auch wenn das vielleicht bedeutet, dass ich mich in der Community noch vielen Diskussionen stellen muss.

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